Warum bioidentische Hormone?
Es ist unmöglich, bioidentische und die entsprechenden natürlichen Hormone zu unterscheiden. Der Grund: Sie werden im Körper auf dieselbe Weise verstoffwechselt wie körpereigene Hormone.
Was geschieht in den Wechseljahren?
Wechseljahresbeschwerden, die oft schon mehrere Jahre vor der eigentlichen Menopause (Ausbleiben der Menstruation) auftreten, sind die Folge eines Ungleichgewichts im weiblichen Hormonhaushalt. Es werden bestimmte Hormone weniger gebildet, sodass das Verhältnis der Hormone untereinander sich verändert.
Da ist es nur natürlich, diese Beschwerden mit genau den Hormonen zu behandeln, die dem Körper fehlen. Auch die Dosis muss exakt dem Bedarf des Körpers angepasst sein, damit das komplexe hormonelle Zusammenspiel im Körper wieder im Gleichgewicht ist.
Ein Bluttest oder eine Speichelanalyse geben Aufschluss darüber, in welchem Stadium des Klimakteriums sich die Frau befindet und welche Hormone ergänzt werden müssen. Zu Beginn der Wechseljahre ist das in den meisten Fällen Progesteron.
Warum sinkt der Progesteronspiegel in den Wechseljahren und was hat das für Folgen?
Progesteron ist eines der Hormone, die in den Eierstöcken einer Frau nur während der fruchtbaren Jahre gebildet werden.
Östrogene dagegen werden ständig vom weiblichen Körper produziert.
Zu Beginn der Wechseljahre sinkt der Progesteronspiegel, da die Progesteronproduktion an den Eisprung gekoppelt ist. Ist dauerhaft zu wenig Progesteron im Körper, entsteht eine Östrogendominanz und damit ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs und andere ernsthafte Erkrankungen.
Wichtige Funktionen von Progesteron:
- schützt die Gebärmutterschleimhaut vor überschießenden Wachstumsimpulsen der Östrogene
- schützt vor einer gutartigen, knotigen Veränderung der Brustdrüse (fibrozystische Mastopathie)
- hilft Fett in Energie umzuwandeln
- fördert die Harnausscheidung
- wirkt als natürliches Antidepressivum
- schützt vor Gebärmutterkrebs
- aktiviert und vermehrt die knochenbildenden Zellen (Osteoblasten)
Welche Aufgaben haben Östrogene?
Östrogene verhalten sich in ihrer Wirkung spiegelbildlich zum Progesteron.
Östrogene besitzen folgende Funktionen:
- bauen die Gebärmutterschleimhaut auf
- regen das Zellwachstum in der Brust an
- vermehren die Produktion von Fettgewebe
- fördern die Einlagerung von Flüssigkeiten im Gewebe
- vermindern das Lustgefühl
- erhöhen das Risiko für Brust- und Gebärmutterkrebs (Ausnahme: Östriol)
- hemmen die Tätigkeit der für den Abbau der Knochenmasse verantwortliche Osteoklasten
Was sind die drei wichtigsten Östrogene?
Östradiol
- ist das am stärksten wirksame Östrogen, d. h. es ist hauptverantwortlich für die Wirkungen von Östrogene
- mit 10 - 20 % Anteil am Gesamtöstrogen im Körper ist Östradiol genauso stark vertreten wie Östron
Östron
- ist weniger wirksam als Östradiol
Östriol
- ist das schwächste Östrogen
- hat mit 60 - 80 % den weitaus größten Anteil am Gesamtöstrogen
- hat die geringsten Risiken und vor allem keinen Einfluss auf das Krebsrisiko – möglicherweise hat es sogar eine gewisse Schutzwirkung gegen Krebs
Eine Östrogensubstitution sollte daher neben dem Östradiol auch Östriol einschließen. Bei jeder Östrogenersatztherapie – auch bei der natürlichen – muss zusätzlich natürliches Progesteron angewendet werden.
DHEA (Dehydroepiandrosteron)
- ist ein Vorläufer der männlichen und weiblichen Sexualhormone (Testosteron und Östrogene)
- es fördert den Muskelaufbau, das Wohlbefinden sowie die Libido und wirkt stimmungsaufhellend
Was bedeutet natürliche Östrogenersatztherapie?
„Natürlich“ bedeutet in diesem Fall, dass ihre chemische Struktur identisch ist mit den körpereigenen Hormonen. Daher spricht man auch von „bioidentischen“ oder „körpereigenen“ Hormonen. Bioidentisches Progesteron kann man aus einer seiner Vorstufen herstellen, dem Diosgenin, das sich z. B. in der Yamswurzel findet.